Manchmal sind andere Länder um ihr reiches Volksmusikerbe zu beneiden. Ungarn zum Beispiel: Volksmusikforscher und -sammler wie Bartók und Kodály haben eine Unzahl von Melodien zusammengetragen, die weit zurück in die Vergangenheit reichen. 

In der Schweiz kannten wir die Musik unserer Grosseltern: die in den Zwanzigerjahren aufkommende und von den damals neuen Medien (Radio und Schallplatte) propagierte «Ländlermusik». Diese Musik konnte sich bis heute halten und weiterentwickeln.

Doch was tanzten unsere Urgrosseltern? Seit kurzem wissen wir mehr. Denn auch in der Schweiz gab es eine unermüdliche Sammlerin, die in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts die Schweiz durchwanderte, alles zusammentrug was sie vorfand und über 12’000 (!) Melodien niederschrieb. Sie hiess Hanny Christenwurde von den Musikanten liebevoll «Musighanneli» genannt, stammte aus Liestal und lebte von 1899-1976. Nach ihrem Tod schlummerte ihr Nachlass 25 Jahre unbeachtet  im Keller der Universitäts-Bibliothek Basel in Kartonschachteln verpackt, bis sich unter der Leitung des Komponisten und Verlegers Fabian Müller ein kleines Trüppchen hinter die Bearbeitung dieser Sammlung machte. Das Projekt wuchs heran, fand mit dem Patronat der «Gesellschaft für die Volksmusik in der Schweiz» (GVS/SMPS) Unterstützung und wurde schliesslich mit der Veröffentlichung einer zehnbändigen Anthologie im Frühling 2002 abgeschlossen. 

Abgeschlossen? Ohne Frage ist dieser Meilenstein für unsere Volksmusik erst ein Anfang. Und so bringt nun eine bunte Zusammenstellung von bestens bekannten Grössen aus der Volksmusikszene, diese Musik wieder zum Klingen: Dani Häusler (Klarinette) und Fränggi Gehrig(Akkordeon), , Johannes Schmid-Kunz (Geige), Ueli Mooser, (Multiinstrumentalist), Christoph Mächler, ebenfalls Multiinstrumentalist und schliesslich Fabian Müller (Cello, Bratsche).

Die Musiker bringen diese Musik keineswegs in verstaubter, musealer Weise dar, sondern frisch und ungezwungen gespielt und kommentiert. Und im zweiten Teil der Konzerte werden  auch regionale und musikalische Vorlieben des Publikums berücksichtigt.

 

Kontakt: hanneli-musig@hispeed.ch

Weiter Infos: www.hannelimusig.ch